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mawi-Innovationsranking

Westfalens Beste 2023

Wer sind die besten Innovatoren in der Region? Welcher Kreis hat die innovativsten Unternehmen? In Zusammenarbeit mit dem Patent- und Innovations-Centrum Bielefeld (PIC) haben wir wieder die Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen beim Deutschen Patentamt zusammengestellt.

Sie gehören zu den drei innovativsten Unternehmen in Westfalen und belegen im mawi-Innovationsranking 2023 die ersten drei Plätze:

Verschiedene Studien zeigen, dass die Innovationsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland rückläufig ist. Das ist ein besorgniserregender Trend, denn gerade jetzt sind neue Verfahren und Lösungen notwendig, um die bevorstehende Transformation umzusetzen. Wie beurteilen die Gewinner des mawi-Innovationsrankings die Situation?

  • Wir haben sie gefragt:
    Wo liegen die größten Innovationshemmnisse für Unternehmen?
    Wie wollen Sie selbst Ihre Innovationsfähigkeit auch zukünftig auf einem hohen Niveau halten? 

2. Platz FORVIA HELLA

Daniel Morfeld, Pressesprecher FORVIA HELLA
Daniel Morfeld, Pressesprecher FORVIA HELLA

Im Sommer dieses Jahres feiert FORVIA HELLA sein 125-jähriges Bestehen. Das Unternehmen, das seinen Anfang als Manufaktur von Laternen und Scheinwerfern, Hörnern und Beschlägen für Fahrräder, Wagen und Automobile genommen hat, ist heute ein international führender Automobilzulieferer für Lichttechnik und Kfz-Elektronik. Seither verbindet Innovationsstärke als roter Faden die Westfälische Metall-Industrie Aktien-Gesellschaft, die Sally Windmüller am 11. Juni 1899 im westfälischen Lippstadt gegründet hat, mit dem globalen Technologieführer von heute. In der beginnenden Motorisierung sah Firmengründer Sally Windmüller damals einen neuen Trend und Wachstumsmarkt; heute setzt FORVIA HELLA beispielsweise mit Radarsensoren für autonomes Fahren oder hochauflösenden Scheinwerfern Technologiestandards. Innovation und Erfindergeist sind seit jeher integraler Bestandteil der Strategie von FORVIA HELLA. Rund zehn Prozent des Umsatzes nimmt das Unternehmen Jahr für Jahr in die Hand für Grundlagenforschung, Vor- und Serienentwicklung. 283 Patentanmeldungen hat FORVIA HELLA in 2023 eingereicht.

Klar ist: Innovation ist unverzichtbar und entscheidet heute über den Unternehmenserfolg von morgen. Die Transformation der Mobilität eröffnet neue Möglichkeiten, neue Themen gewinnen an Bedeutung, neue Geschäftsfelder tun sich auf. Kurzum: Innnovation ist eine große Chance.
Klar ist damit ebenso: Innovation ist eine Herausforderung und das aus mehreren Gründen. Erstens: Es muss heute schon antizipiert werden, was in fünf, zehn, ja in fünfzehn Jahren wichtig ist. Das verlangt nicht nur Weitsicht, sondern auch den Wagemut, offen zu sein für Neues. Zweitens: Es muss selektiert werden, es müssen die richtigen Felder ausgewählt und bespielt werden. Chancen und Möglichkeiten gibt es viele, und jedes Unternehmen muss für sich bewerten, welche von ihnen sie angehen wollen. Drittens: Innovation wird zunehmend komplex, auch deshalb gewinnt die Zusammenarbeit mit Startups, der Aufbau eines Ökosystems für Innovation an Bedeutung. Und viertens: Innovation kostet Geld, Innovation muss man sich leisten können. Es braucht daher eine solide, profitable Ertragslage, um die finanziellen Spielräume für konsequente Zukunftsinvestitionen zu haben, und effiziente Entwicklungsprozesse. Hier wird auch Künstliche Intelligenz – und insbesondere Generative KI – ein wesentlicher Innovationstreiber sein und ein Stellhebel für Effizienz- und Produktivitätssteigerung.

Dass FORVIA HELLA innovationsstark aufgestellt ist, zeigen nicht zuletzt die Auftritte, die das Unternehmen auf der CES in Las Vegas gemeinsam mit FORVIA hingelegt hat, sowohl in diesem als auch im letzten Jahr. Und in beiden Jahren sind Lichtprodukte von FORVIA HELLA mit dem renommierten CES Innovation Awards ausgezeichnet worden: 2023 das Scheinwerfersystem SSL | HD, in diesem Jahr das FlatLight | µMX. Die eine Technologie ist bereits im Markt verfügbar, die zweite kommt noch in diesem Jahr auf die Straße. Was als Idee begann, wurde zu einem Projekt, führte zu einem Kundenauftrag und geht nun in Serie.


3. Platz Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Es gibt mehrere Faktoren, die Unternehmen bei der Innovation hemmen können. Ein allgemeines Hemmnis ist oft die Angst vor Risiken und Fehlern. Viele Unternehmen scheuen sich davor, neue Ideen auszuprobieren, weil sie Angst vor Misserfolgen haben. Viel schwerwiegender ist aber die Tatsache, dass insbesondere in der jüngsten Vergangenheit die Anzahl lokaler regulatorischer Auflagen stetig zunimmt. Ein Teil davon ist zusätzlicher Protektionismus als Gegenbewegung zur Globalisierung, das andere sind gut gemeinte Compliance-Anforderungen (LKSG, RoHS, Reach, PFAS), die aber oft zu undifferenziert und zu kurzfristig angelegt sind. Was hat das alles mit Innovationshemmnissen zu tun? Die genannten zusätzlichen Anforderungen binden insbesondere Entwicklungskapazitäten, die, anstatt Innovationen zu generieren, sich damit beschäftigen, das Bestandsproduktportfolio stetig konform und damit vertriebsfähig zu halten. Addieren sich dazu noch Verwerfungen im Markt, wie durch die Beeinträchtigungen der Lieferketten in der jüngsten Vergangenheit geschehen, kommen Innovationsprojekte in den Unternehmen gänzlich zum Erliegen. Der Fokus kann dann nur noch auf der Aufrechterhaltung der Lieferfähigkeit von bestehenden Produkten durch Redesigns, sprich Substitution von fehlenden Materialien liegen. Perspektivisch verstärkt wird das Ganze noch durch den sich abzeichnenden Fachkräftemangel, der den Unternehmen weitere Kapazitäten für Innovationspotentiale entzieht.
Man muss umdenken: Eine Fokussierung auf eine reduzierte Anzahl von Innovationen, die zudem noch in enger Abstimmung mit Kunden in realen Applikationen erarbeitet werden, ist die Konsequenz aus den bestehenden Hemmnissen. Dies macht den finanziellen Aufwand beherrschbarer und begrenzt das damit verbundene Risiko, da ja der designierte Kunde bereits mit von der Partie ist. Damit wird der Transfer von Innovationen in die Industrie bereits während der Entwicklungsphase eingeleitet.
Aufgrund der zunehmenden Volatilität im Industriegeschäft mit ihren sprunghaften Ausschlägen sowohl nach oben als auch nach unten, sind die Unternehmen gezwungen, geringere Risiken einzugehen und damit mehr Planungssicherheit zu schaffen. Dies führt in der Zukunft zu mehr inkrementellen Innovationen, die eher bestehende Ansätze verbessern als grundsätzliche Veränderungen mit sich bringen, wie es bei den sogenannten radikalen Innovationen der Fall ist. Es kann sich dabei um ein neues Produkt handeln, das die Bedürfnisse der Kunden besser erfüllt oder eine neue Methode, um effizienter zu produzieren. Innovationen können aber auch dazu dienen, bestehende Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und Nachhaltigkeit zu fördern.
Die Innovationsfähigkeit wird also weiterhin eine wichtige Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen spielen, allerdings wird sie aufgrund von den vielen bereits genannten Unwägbarkeiten sehr gezielt ihre Anwendung finden.


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