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mawi-Innovationsranking

Westfalens Beste 2021

Wer sind die besten Innovatoren in der Region? Welcher Kreis hat die innovativsten Unternehmen? In Zusammenarbeit mit dem Patent- und Innovations-Centrum Bielefeld haben wir wieder die Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen beim Deutschen Patentamt zusammengestellt.


Weiter Platzierungen / Ab 8 Anmeldungen:
Trilux Gruppe, Arnsberg 11 / Carl Geringhoff, Ahlen 10 / Steinel, Herzebrock-Clarholz 10 / Funke Kunststoffe, Hamm 9 / Hengst, Münster 9 / Herbert Kannegiesser, Vlotho 9 / Melitta Gruppe, Minden 9 / Westermann, Hochsauerlandskreis 9 / Westfälische Wilhelms Universität Münster 9 / Möller Werke, Bielefeld 8 / SimonsWerk, Rheda-Wiedenbrück 8 / Universität Paderborn 8.


Sie gehören zu den drei innovativsten Unternehmen in Westfalen und belegen im mawi­-Innovationsranking 2021 die ersten drei Plätze: Miele & Cie. KG, Gütersloh, befindet sich auf Platz eins. Gefolgt vom Blomberger Unternehmen Phoenix Contact GmbH & Co. KG und der HELLA KGaA mit Sitz in Lippstadt. In unserem Kreisranking nimmt der Kreis Gütersloh Platz ein. Grundlage für die Bewertung waren die in 2021 veröffentlichten Patent­ und Gebrauchsmusteranmeldungen beim Deutschen Patentamt in München.

1.Platz: Miele & Cie. KG
„Wir beobachten sehr genau langfristige Trends“

Michael Prempert, Miele-Unternehmenskommunikation

m&w: Ein Blick auf Ihr aktuelles Innovationsengagement: Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich gerade?

Michael Prempert: Miele treibt die Digitalisierung weiter voran und implementiert eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. In beiden Bereichen gilt das sowohl für unsere Produkte als auch für Prozesse und Fertigungstechnologien. Bereits heute ist ein Großteil unserer Hausgeräte vernetzungsfähig, Tendenz weiter steigend. Über die Anbindung an das Internet bieten wir Kundinnen und Kunden Mehrwerte, etwa durch die Unterstützung beim Kochen oder auch über neue Services und Dienstleistungen. Mit der Digitalisierung der Fertigungsbereiche steigern wir die Effizienz und sichern langfristig unsere Wettbewerbsfähigkeit. Das Stichwort dazu lautet Industrie 4.0. Innovationstreiber sind hier beispielsweise die Einführung digitaler Zwillinge in der Produktentwicklung, eine verbesserte Maschinenwartung durch Datenanalyse oder auch die Anwendung Künstlicher Intelligenz.
Zum Thema Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit und Unternehmenserfolg sind schon heute eng miteinander verbunden, denn Kundinnen und Kunden haben gegenüber einem Premiumhersteller wie Miele eine hohe Erwartungshaltung. Stichworte sind etwa Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte, aber auch die Energieeffizienz, die wir kontinuierlich weiter verbessern. Gleichzeitig wollen wir unseren Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens leisten. Erste Maßnahmen wie die ausschließliche Nutzung von Ökostrom oder die Verwendung „grünen“ Stahls bei einzelnen Produkten sind bereits umgesetzt. Weitere zielen darauf ab, die CO2-Emissionen aller Produktions- und Vertriebsstandorte inklusive der Fahrzeugflotte schon bis 2030 deutlich zu reduzieren.

m&w: Welche Bedeutung haben Ihre Kunden bei der Generierung und Entwicklung von neuen innovativen Produkten und Dienstleistungen?

Michael Prempert: Kurz gesagt, eine herausragende. Wir beobachten sehr genau langfristige Trends und schauen dazu auch in andere Branchen. Weit im Vorfeld einer Produkteinführung laden wir Verbraucher und Miele-Beschäftigte ein, etwa um ein neues Gerätedisplay zu testen. Da geht es beispielsweise darum, wie intuitiv die Benutzerführung ist und an welcher Stelle wir noch etwas verbessern müssen. Für neue Serviceangebote hat es sich bewährt, zunächst ein Pilotprojekt zu starten oder in einen Testmarkt zu gehen. Beispiel für solch einen Service ist Upgreat, ein Mietmodell für Kücheneinbaugeräte, mit dem wir in der Branche die ersten waren. Nehmen unsere Kundinnen und Kunden das an, kann in zwei oder drei Jahren ein Geschäftsmodell daraus entstehen. Ein anderes Beispiel ist Smart Food ID, eine Anwendung zur Garguterkennung und automatischen Speisenzubereitung im Backofen mittels Kamera. Wir sind im Testmarkt Dänemark gestartet, haben dabei gelernt, welche Rezepte bei unseren Kundinnen und Kunden gut ankommen und werden dieses Feature in diesem Jahr in weiteren Ländern ausrollen.      

m&w: Wie schützen Sie Ihre Produkte/Dienstleistungen gegen Piraterie?

Michael Prempert: Produktpiraterie ist für Miele erfreulicherweise kein großes Problem. Auf den ersten Blick lässt sich vielleicht unser Design nachahmen, aber schon bei der Materialverarbeitung scheitern Plagiatoren. Das gilt erst recht für die Anwendungstechnik und das Know-how, das in unseren Produkten steckt.



2. Platz: Phoenix Contact GmbH & Co. KG
„Kundenzentrierung ist ein wesentlicher Teil unseres genetischen Codes“

Frank Possel-Dölken, Chief Digital Officer Phoenix Contact

m&w: Ein Blick auf Ihr aktuelles Innovationsengagement: Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich gerade?

Frank Possel-Dölken:
Führend sind für uns die Themen des Klimawandels, der Energie- und Mobilitätswende sowie der Digitalisierung der Industrie. Auf dem Weg zum Zielbild einer All Electric Society entwickeln wir Lösungen für die Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung der unterschiedlichen Industriesektoren. Wichtige Themen in diesem Umfeld sind offene Automatisierungs- plattformen wie unsere PLCnext- Plattform mit dem ersten App-Store der Automatisierungstechnik, unser Gebäude- IoT-System Emalytics sowie unsere Cloud-Plattform Proficloud. Ebenso arbeiten wir an einer durchgängigen, Ethernet-basierten Kommunikation zu allen Geräten eines Netzwerkes. Das beginnt mit Single Pair Ethernet (SPE), geht über Time Sensitive Networking (TSN) bis zu 5G als kommenden Mobilfunk- und Wireless-Standard. Aufgrund der zunehmenden Gefahr durch Cyberangriffe fokussiert sich Phoenix Contact ferner auf Lösungen zur Absicherung von Maschinen- und Fabriknetzwerken und bietet von der Beratung bis zur fertigen Lösung eine umfassende Unterstützung an.

m&w: Welche Bedeutung haben Ihre Kunden bei der Generierung und Entwicklung von neuen innovativen Produkten und Dienstleistungen?

Frank Possel-Dölken:
Kundenzentrierung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres genetischen Codes. Unsere Stärke sind die globalen Vertriebsteams, die in allen industriell relevanten Märkten enge Kontakte zu unseren Kunden pflegen. Über dieses Netzwerk lernen wir die Probleme und Herausforderungen unserer unterschiedlichen Kundenkreise und ihrer Anwendungen aus erster Hand kennen. Dies erzeugt kontinuierlich neue Impulse zur Entwicklung von Produkten und Lösungen.
Zudem haben wir in den letzten zehn Jahren unser kundenorientiertes Lösungsgeschäft konsequent ausgebaut. Das beginnt mit dem Design-In unserer Steckverbinderlösungen und endet bei automatisierungstechnischen Projekten mit Gewerkeverantwortung. Dabei steht die Anwendung im Vordergrund, nicht das einzelne Produkt. Mit unserem Beratungsangebot unterstützen wir unsere Kunden bei der Effizienzsteigerung ihrer Prozesse vom Engineering bis zur Produktion mit Methoden der Lean Production.
Die Digitalisierung bietet weitere interessante Möglichkeiten zur Kommunikation mit und Einbindung von Kunden. In unserer öffentlichen Community der Automatisierungsplattform PLCnext trifft sich täglich eine rege globale Gemeinschaft von Steuerungstechnikern, die sich über Anwendungen, Probleme und Lösungen austauschen. Ebenso werden dort Ideen für zukünftige Applikationen entwickelt.

m&w: Wie schützen Sie Ihre Produkte/Dienstleistungen gegen Piraterie?

Frank Possel-Dölken:
Der wichtigste Schutz sind Schutzrechte auf Gestaltung und Technologie unserer Produkte in den jeweiligen Ländern. Dies treiben wir systematisch voran, um unsere Innovationen verteidigen zu können. Bei Bedarf schöpfen wir alle rechtlichen Mittel aus, um diese Schutzrechte in von Piraterie betroffenen Ländern durchzusetzen. Durch unseren lokalen Ansatz in den jeweiligen Ländern sind wir hervorragend mit den Entwicklungen vor Ort vertraut und überwachen den einschlägigen Wettbewerb.
Auf der technischen Ebene wenden wir ausgewählte Maßnahmen und Mechanismen an, um die Authentizität und Integrität unserer Produkte abzusichern. Ziel dabei ist es, sicherzustellen, dass unsere Kunden nicht unwissentlich auf Produktkopien oder manipulierte Produkte hereinfallen und dadurch Schäden erleiden.



3. Platz: HELLA GmbH & Co. KGaA
“Unsere proaktive Ausrichtung festigt unsere Zukunftsfähigkeit und den Vorsprung gegenüber Wettbewerbern”

Dr. Markus  Richter, Unternehmenssprecher HELLA GmbH & Co. KGa

m&w: Ein Blick auf Ihr aktuelles Innovationsengagement: Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich gerade?

Dr. Markus  Richter: Das Entwickeln von Innovationen gehört seit jeher zur HELLA-DNA. Aktuell betreibt HELLA weltweit etwa 40 Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie zusätzlich zwei Forschungslabore für Kraftfahrzeug-Lichttechnik und -Elektronik, in deren Rahmen langfristige automobile Zukunftsthemen erforscht werden. Rund zehn Prozent des Umsatzes investiert das Unternehmen jährlich in Forschung und Entwicklung. Diese Investitionen sind wesentliches Fundament der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von HELLA. Um wegweisende Lösungen auf den Markt zu bringen, arbeitet HELLA eng mit Automobilherstellern sowie weiteren Partnern zusammen. Rund 70 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen von HELLA entfallen auf konkrete Kundenprojekte mit gebuchtem Geschäft. Schwerpunkte der derzeitigen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten liegen insbesondere in den zentralen automobilen Trendfeldern Effizienz und Elektrifizierung, Autonomes Fahren, Konnektivität und Digitalisierung sowie Individualisierung und Design.

Im Lichtbereich ist HELLA beispielsweise dabei, chipbasierte LED-Scheinwerfersysteme auf die Straße zu bringen. Über diese lassen sich bis zu 25.000 LED Pixel intelligent und individuell ansteuern. Auf dieser Grundlage lassen sich unter anderem Funktionen wie blendfreies Fernlicht noch besser realisieren. Durch die innovative Digital FlatLight Technologie von HELLA eröffnen sich zudem im Heckleuchtenbereich ganz neue Designmöglichkeiten und Funktionsvorteile. Darüber hinaus entwickelt HELLA multifunktionale Panels, die im Frontbereich von Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen. Sie vereinen radartransparente Abdeckungen, Radarsensoren, Lidar, Kamera und innovative Lichttechnologien. Im Fahrzeuginnenraum beschäftigt sich HELLA unter anderem mit der Integration von Anzeigen, Kommunikationsbeleuchtung und temporären Bedienflächen mit Licht- und Warnszenarien, um den Fahrer zusätzlich zu unterstützen.

Im Elektronikbereich bietet HELLA unter anderem mit innovativen Radarsensoren unverzichtbare Schlüsselkomponenten für das autonome Fahren an sowie Lösungen für alle Entwicklungsstufen der Elektromobilität. So baut HELLA das Portfolio an Batterie- und Leistungselektroniken weiter aus. In 2024 wird das erste Low Volt-Batteriemanagementsystem des Unternehmens in Serie gehen. Derzeit konzentrieren sich die Aktivitäten vor allem auch auf die Entwicklung neuer Produktlösungen, die den Hochvolt-Markt adressieren. Zudem bringt HELLA mit dem Coolant Control Hub ein innovatives Subsystem auf den Markt, welches das Wärmemanagement im Fahrzeug revolutioniert – ein ganz zentraler Stellhebel für eine erfolgreiche Elektrifizierung.

HELLA hat die eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten bereits frühzeitig und mit aller Konsequenz auf die großen Trendthemen ausgerichtet. Dadurch ist das Unternehmen in der Lage, den Branchenwandel in vorderster Reihe aktiv mit voranzutreiben und die Mobilität von morgen noch komfortabler, sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Durch diese proaktive Ausrichtung festigt HELLA nicht nur die eigene Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit, sondern sichert sich in der Position als Technologieführer vor allem auch einen entscheidenden Vorsprung gegenüber Wettbewerbern und potenziellen Nachahmern.

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