Kolumne: Tristan Niewöhner

Silicon Valley – ein Ort oder eine Einstellung?

Seit vielen Jahrzehnten ist das Silicon Valley Sehnsucht-Ort aller Gründungsinteressierten. Hier sind viele Generationen großartiger und weltbekannter Technologieunternehmen entstanden – Apple, Facebook, Tesla, PayPal, die Liste ließe sich beliebig verlängern. Um den Campus der berühmten Stanford Universität gibt es die wahrscheinlich aktivste Startup-Szene auf der ganzen Welt. Handelt es sich hierbei um ein lokal begrenztes Phänomen? Oder ist es eher ein Mindset, das sich auf den Rest der Welt übertragen lässt? Durch meinen Aufenthalt dort mit dem German Accelerator Programm für einige Wochen habe ich einen guten Eindruck bekommen können.
Der Grundstein für das Silicon Valley wurde bereits in den 40er Jahren des 20.Jahrhunderts gelegt. Frederick Terman, der damals Dean an der Stanford Universität war, animierte seine Studierenden, sich mit High Tech und Unternehmensgründung zu beschäftigen. Unter anderem waren William Hewlett und David Packard seine Studenten, die gemeinsam in einer Garage in Palo Alto Hewlett-Packard (HP) gründeten.

Bemerkenswert am Silicon Valley ist, dass nicht nur ein großes und erfolgreiches Unternehmen hier entstanden ist, sondern über Jahrzehnte hinweg immer wieder neue. Während sich vergangene Gründergenerationen Elektronikbauteilen und Halbleitern widmeten, sind es heute primär Internetgeschäftsmodelle, die erfolgsversprechende Gründungen hervorbringen.

Das Silicon Valley hat eine Kultur, in der es üblich ist, sich zu unterstützen. Häufig gründen ehemalige Mitarbeitende von erfolgreichen Unternehmen erneut eigene Unternehmen oder sie investieren zumindest in neue Gründungen. Daraus entsteht ein starkes, generationsübergreifendes Netzwerk, das immer neue Gründungsvorhaben hervorbringt.

Abgesehen vom jahrzehntelangen Vorsprung, den das Silicon Valley als Startup-Ökosystem hat, ist es vor allem diese Kultur der gegenseitigen Unterstützung, die die Stärke dieser Region ausmacht. Sich von einer solchen Kultur inspirieren zu lassen, ist sicherlich förderlich und nicht an einen physischen Ort gebunden. Diese Kultur, zusammen mit dem typisch amerikanischen Mindset, dass alles möglich ist, kann man überall auf der Welt haben.

Ganz egal wo – Start up now! Bis zum nächsten Mal.

AUCH INTERESSANT

Weitere Beiträge

Stiftungsberatung bei der Bethmann Bank

Stiftungen sind weit mehr als nur finanzielle Organisationen – sie sind Vermächtnisse, die über Generationen hinweg Wirkung entfalten. Bei...

Ein Vierteljahrhundert Erfolg und Anpassungsfähigkeit

In den letzten fast 25 Jahren hat sich Skyline Express zu einem Spezialisten für anspruchsvolle Transportlösungen in der Luft,...

„KI wird zur entscheidenden Schlüsseltechnologie“

Besonders große Konzerne setzen auf zukunftsweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz, um ihre Effizienz zu erhöhen. Warum auch kleine und...

Die Vendor-Lockin-Falle von VMware

Da hat die Falle zugeschnappt: Vendor-Lockin tritt auf, wenn ein Kunde stark von einem Anbieter abhängig und ein Wechsel...

E-Magazin

Themenvorschau Juli-Ausgabe