ASSMANN

“Wir können unser Handel stetig verbessern”

Der Möbelhersteller ASSMANN ist für seine Nachhaltigkeitsberichterstattung schon mehrfach ausgezeichnet worden. Was das Unternehmen antreibt und welche Ziele künftig auf der Agenda stehen, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin Dr. Julia Koch.

Können Sie feststellen, welchen Impact Ihr Nachhaltigkeitsengagement bereits auf Ihr Unternehmen, Ihre Prozesse und Produkte hat?
Dr. Julia Koch: Nachhaltigkeit ist schon seit Jahrzenten ein fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Welchen Einfluss meine Arbeit in der dazu verhältnismäßig kurzen Zeit hat, ist gar nicht so entscheidend. Viel wichtiger ist, das Gute weiterzuführen. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, unsere hohen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Ein Ziel ist beispielsweise, die genauen Umweltwirkungen eines Produkts und des Unternehmens mittels eines CO2-Bilanzierungstools umfassend zu bewerten und stetig zu verbessern. Denn die Erfahrungen zeigen deutlich, dass nachhaltiges Handeln und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen. Diese Erkenntnis ist für uns alle die Bestätigung und gleichzeitig Motivation, den Weg getreu unseres Nachhaltigkeitsmottos #weiter_gehen fortzusetzen.

Welches Feedback bekommen Sie von Ihren Kunden, Lieferanten und der Öffentlichkeit?
Dr. Julia Koch: Wir bekommen oft gutes Feedback, nicht nur durch die Zertifizierungen und Auszeichnungen, sondern auch im Arbeitsalltag. Die Kunden schätzen es, dass wir beispielsweise schon das Recycling bei der Produktion einplanen. Zur Nachhaltigkeit gehört ganz wesentlich, dass man bei der Entstehung eines neuen Produktes schon an sein Ende denkt. Und alle Materialien, einschließlich der Verpackungsmaterialien darauf prüft, wie sie optimiert, wiederverwendet und recycelt werden können. Dennoch können wir unser Handeln stetig verbessern und nehmen gerne Anregungen von unseren Stakeholdern an.

Welche Bedeutung haben Ihre Aktivitäten für die Stärkung Ihrer Wettbewerbsfähigkeit? 
Dr. Julia Koch: Wir begrüßen die Entwicklung, dass ökologisch fortschrittliche und sozial engagierte Unternehmen bei Ausschreibungen zunehmend einen Vorteil haben. Wir freuen uns, wenn unsere Kunden unser Engagement wertschätzen, aber unser zentraler Motor ist der, dass wir unsere negativen Auswirkungen auf Menschen und Umwelt reduzieren wollen.

Inwieweit unterscheidet sich der erste von dem jetzt erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht?
Dr. Julia Koch: Das Thema Nachhaltigkeit hat mit den Jahren immer weiter an Bedeutung gewonnen und dadurch werden die Berichte entsprechend umfangreicher. Auch im kommenden Bericht geht es uns nicht darum, bloße Vorgaben zu erfüllen. Nachhaltigkeit ist ein fester Teil der ASSMANN-DNA. Deshalb beziehen wir für unsere Schwerpunktthemen eigene Mitarbeiter sowie externe Partner als Botschafter in die Berichterstattung ein. Alle Nachhaltigkeitsaktivitäten dokumentieren wir transparent in unserer crossmedialen Kommunikation. Der digitale, nach GRI-Standards geprüfte ausführliche Nachhaltigkeitsbericht ist ein zentraler Teil davon. Aber auch auf unserer Website wird das Thema um weitere Daten und aktuelle Ereignisse ergänzt. Weiterhin haben wir uns schon an den neuen Berichtsvorgaben, die ab 2026 für uns verpflichtend sind, orientiert und eine neue Wesentlichkeitsanalyse erstellt. Diese wird von der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) vorgegeben und hat das Ziel, die finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen sowie die sozialen und ökologischen Auswirkungen von ASSMANN auf sein Umfeld zu berücksichtigen. Die Ergebnisse bestimmen, wie wir uns strategisch ausrichten und unternehmerisch handeln wollen.  

Welche Ziele werden Sie in den nächsten Jahren angehen?
Dr. Julia Koch: Wir analysieren aktuell sehr intensiv unser Energiemanagement. Hier gibt es noch Potenzial. Insbesondere seit der Inbetriebnahme unserer eigenen Photovoltaik-Anlage stehen uns neue Möglichkeiten zur Verfügung. Ökostrom ist gut, aber wir möchten weniger externe Energie in Anspruch nehmen und mehr selbst produzieren. Und nicht zuletzt natürlich weniger verbrauchen. Dafür arbeiten wir gerade sehr detailliert aus, wieviel Strom jede Anlage unter welchen Bedingungen benötigt. Bei jedem „Verbraucher“ suchen wir nach Lösungen, wie wir den Energiebedarf senken können. Als Dienstwagen gibt es seit 2023 nur Autos mit Elektroantrieb.
Außerdem wollen wir unsere Produkte und Prozesse noch stärker als Kreislaufwirtschaft denken. Ein Thema ist hier das Recycling unserer Möbel, aber auch eine mögliche Verwendung als Gebrauchtmöbel sowie Mietkonzepte, so dass sie möglichst lange genutzt und die verwendeten Ressourcen voll ausgeschöpft werden können.

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