Kolumne: Dominik Gross

Wer gehört zu den nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands?

Der deutsche Mittelstand steht vor komplexen Herausforderungen:
Steigende Produktionskosten und immer strengere regulatorische Anforderungen machen die Unternehmensführung zu einer echten Bewährungsprobe. Nachhaltig und transparent zu wirtschaften, ist dabei längst kein optionaler Luxus mehr, sondern eine Notwendigkeit, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Die gute Nachricht: Die ClimateTech-Gründerszene schafft Abhilfe.
Die von der Europäischen Union festgelegten ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) sollen Unternehmen dazu verpflichten, ihre Wertschöpfungskette und ihre Nachhaltigkeitsbemühungen transparent zu machen. Die EU-Richtlinie sieht vor, dass alle Unternehmen eine Nachhaltigkeitsberichterstattung nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vorlegen müssen.
Die Realität: Mittelständische Unternehmen zögern oft, sich auf neue Anforderungen wie ISO-Zertifikate und die Erfassung von Scope 1- und Scope 2-Emissionen, die direkte und indirekte Treibhausgasemissionen abbilden, einzustellen. Auch interne Themen, wie der Code of Conduct oder der Anteil von Frauen in Führungspositionen sollten transparent gemacht werden, um die soziale Verantwortung des Unternehmens abzubilden.
Aber wo genau liegt die Schwierigkeit? Viele wissen nicht, wo sie anfangen sollen. Die größte Herausforderung besteht darin, die für das ESG-Reporting erforderlichen Daten zu sammeln und zu analysieren.
Wie können Unternehmen also Nachhaltigkeitsberichte erstellen und davon noch profitieren? Und woher wissen Unternehmen, wie viele der ESG-Kriterien bereits erfüllt werden? Unterstützung bringen junge Technologieanbieter auf dem Startup-Markt: Sie helfen etablierten Unternehmen dabei herauszufinden, was noch zu tun ist und was in einem ESG-Bericht enthalten sein muss.

Climate Tech-Startup Sustained revolutioniert ESG-Reporting

Das ClimateTech Startup Sustaind ist darauf spezialisiert, etablierte Unternehmen bei der Erfassung und Verwaltung ihrer ESG-Daten zu unterstützen und so den Aufwand der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu minimieren. Sustaind wurde 2023 gegründet und hat unseren Founders Foundation Accelerator absolviert. Die Plattform der Gründer ermöglicht es Unternehmen auf Knopfdruck, nach ESRS-Standards zu messen, zu optimieren und ihr Wirtschaften transparent zu machen. Sustaind erspart Unternehmen so den bürokratischen und organisatorischen Mehraufwand, der mit dem ESG-Reporting einhergeht.
Nicht zuletzt erhöht eine angemessene Nachhaltigkeitsberichterstattung auch die Akzeptanz in der Gesellschaft und bei anderen Stakeholdern: Transparentes Handeln und nachweislich verantwortungsvolles Wirtschaften werden zunehmend von Lieferanten und Kunden eingefordert. ESG-Reporting ist damit nicht mehr eine lästige Pflicht, sondern auch eine Chance.

Etablierte Unternehmen und ClimateTech-Startups sollten sich verbünden

Letztlich geht es beim Thema ESG darum, mit den richtigen Expertinnen und Experten zu kooperieren. Mit der Hinterland of Things Konferenz am 13. Juni schaffen wir einen Ort dafür: In Bielefeld bringen wir die Startup-Szene mit etablierten Unternehmen zusammen. Neben den Gründern des Startups Sustaind werden hier weitere ClimateTech-Gründerinnen und -Gründer ihre Startup-Lösungen ausstellen und auf den Bühnen Lösungen und zukünftige Technologieentwicklungen vorstellen. Unternehmen, die künftig zu den nachhaltigsten Deutschlands gehören wollen, sind hier also genau richtig.

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