-Anzeige-

Kolumne: Tristan Niewöhner

Risiken beim Gründen

Wenn man anfängt, sich mit dem Thema Unternehmensgründung zu beschäftigen und sich die Frage stellt, ob man selbst ein Startup gründen soll, wird man früher oder später die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Zu den häufig genannten Vorteilen zählen sicherlich die Freiheit, die Chance auf ein hohes Einkommen und Selbstverwirklichung. Selbstverständlich darf man auch nicht die möglichen Nachteile vernachlässigen. Neben der hohen Arbeitsbelastung wird häufig das Risiko einer Gründung als Kehrseite angeführt.

Was bedeutet Risiko in diesem Zusammenhang? Oftmals zielen Startups auf neue und innovative Geschäftsmodelle und leisten häufig Pionierarbeit. In der Aufbauphase werden oft große Ressourcen benötigt und das Unternehmen erwirtschaftet selten Gewinne. Insofern besteht das Risiko, dass das Gründungsteam, zumindest eine gewisse Zeit, nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Wenn man bei einer Gründung in Vorleistung gehen muss, also zunächst eigenes Geld in das Unternehmen investiert, so kann es schlimmstenfalls passieren, dass man dieses Geld verliert.
Auch danach, wenn sich die Geschäfte gut entwickeln, kann es jederzeit zum Scheitern des Unternehmens kommen. Das muss auch nicht in einem Fehlverhalten der Gründerinnen und Gründer begründet sein. Äußere Krisen, wie etwa eine Rezession, ein Krieg oder eine Pandemie können auch das beste Geschäftsmodell gefährden. Die jüngste Vergangenheit hat uns allen schmerzhaft vor Augen geführt, wie fragil doch viele Aspekte unseres Lebens sind, die wir lange Zeit als völlig stabil angenommen hatten.

Die Gründungsrisiken sollten aber keinesfalls überdramatisiert werden. Wichtig ist, sich ihrer bewusst zu sein und sie realistisch einzuordnen. Man darf sich im Gründungsprozess nicht von der Angst eines möglichen Scheiterns leiten lassen. Vielmehr ist es sinnvoll, optimistisch in die Gründung zu starten und von einem Erfolg auszugehen. Trotzdem sollte man seine persönlichen Finanzen geordnet haben und etwaige finanzielle Verpflichtungen, zum Beispiel für eine Familie, nicht vernachlässigen.
Es gibt auch verschiedene Wege, das Risiko zu minimieren und mit anderen zu teilen, in dem man zum Beispiel im Team gründet oder Investoren an Bord holt, die etwaige Risiken mittragen. Außerdem sollte das potentielle Risiko immer in die täglich zu treffenden unternehmerischen Entscheidungen mit eingezogen werden.
Eine Gründung völlig ohne Risiko ist nicht möglich, es gehört zum Gründen dazu. Allerdings sollte man sich davon auch nicht von der Gründung abhalten lassen!

No risk no fun – Start up now! Bis zum nächsten Mal.

AUCH INTERESSANT

Weitere Beiträge

Agenturgruppe in der Nische erfolgreich

Die FETTE BEUTE Gruppe zählt erstmalig zu der TOP 50 der inhabergeführten Agenturen Deutschlands. Das Ranking wird jährlich von...

Mit digitaler Souveränität verlieren wirtschaftliche Risiken ihren Schrecken: Open Source ist der Schlüssel

In einer Welt, die zunehmend von digitaler Technologie durchdrungen ist, ist die Frage nach unserer digitalen Unabhängigkeit von entscheidender...

„Am wirkungsvollsten ist es, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“

Barbara Lüder, Managerin Technik, Recht und Nachhaltigkeit im Verband der deutschen Messewirtschaft AUMA, über Klimaneutralität in der Messewirtschaft, wiederverwendbare...

„So autonom wie notwendig und so global wie möglich“

Nicht nur in der Logistik ist der Ruf nach mehr Resilienz in den letzten Jahren lauter geworden. Was das...

Fahrt aufnehmen für weniger CO2-Emissionen

Der Transport in Überseecontainern ist längst eine feste Größe in der globalen Logistik. Containerschiffe mit einem Fassungsvermögen mit bis...

E-Magazin