Im November findet die Fachmesse Maschinenbau zum 20. Mal statt. Alexander Petrusch, Head of events der FMB, über die aktuellen Themen und Neuerungen im Jubiläumsjahr.
Herr Petrusch, die FMB hat sich in den vergangenen 20 Jahren als wichtige Fachmesse für den Maschinenbau etabliert. Planen Sie zum Jubiläum etwas Besonderes?
Alexander Petrusch: Ja, wir möchten die 20. Ausgabe der FMB zum Anlass nehmen, bewusst auf die Erfolgsgeschichte der Messe zurückzublicken und dabei unseren Ausstellern und Besuchern zu danken. Es wird eine kleine Jubiläumslounge mit einem Rückblick auf die wichtigsten Meilensteine geben sowie eine kleine Zeitreise. Ziel ist es, die Geschichte der FMB erlebbar zu machen und gleichzeitig einen inspirierenden Blick nach vorn zu richten. Auch für unsere Aussteller haben wir etwas Besonderes vorbereitet, was ich aber hier noch nicht verraten möchte.
Welche Trendthemen stehen im Fokus?
Alexander Petrusch: Neben der Automatisierung und Digitalisierung stehen in diesem Jahr vor allem Themen wie Künstliche Intelligenz, Robotik und die nachhaltige Produktion im Mittelpunkt. Wir beobachten, dass diese Bereiche für die mittelständischen Maschinenbauer immer relevanter werden. Deshalb bringen wir gezielt Anbieter, Anwender und Experten zusammen, um praxisnahe Lösungen zu präsentieren und echte Mehrwerte für die Besucher zu schaffen. Und selbstverständlich unsere drei Themenpavillons: Der SoMa CLUB (Sondermaschinenbau), der Connector PARK (Steckverbindungslösungen) und der Digital HUB (Digitalisierungsanwendungen) werden die FMB noch interessanter machen.
Seit zwei Jahren stellen Sie den Sondermaschinenbau prominent in den Fokus. Dass Sie auch in diesem Jahr an dem Themenschwerpunkt festhalten, spricht für den Erfolg. Was hören Sie von den Ausstellern und Besuchern?
Alexander Petrusch: Die Resonanz ist durchweg positiv. Der Sondermaschinenbau war schon immer ein Kernthema der FMB und spiegelt den Bedarf vieler Unternehmen wider, individuelle Lösungen für spezifische Aufgabenstellungen zu finden. Unsere Aussteller berichten von qualitativ hochwertigen Kontakten und konkreten Projekten, die direkt aus den Gesprächen auf der Messe entstehen. Auch die Besucher schätzen die Möglichkeit, gebündelte Kompetenz in diesem Bereich zu finden, ohne Umwege und mit direktem Mehrwert für ihre Projekte.
Die FMB lebt auch von einem interessanten Rahmenprogramm. Was ist in diesem Jahr geplant?
Alexander Petrusch: In diesem Jahr setzen wir das FMB-Forum komplett neu auf. Es wird neben dem bewährten FMB-Forum in der Halle 21 eine zentrale Bühne geben, die Innovation STAGE, auf der Power-Pitches, Panel-Diskussionen und Workshops stattfinden. Zusätzlich wollen wir mit einem noch stärker kuratierten Programm aktuelle Herausforderungen des Maschinenbaus adressieren und Praxisbeispiele in den Vordergrund stellen. Ziel ist es, Wissen zu vermitteln, Diskussionen anzuregen und konkrete Lösungsansätze zu zeigen.
Das Angebot an BtB-Messen hat sich in den letzten Jahren verändert, einige Veranstaltungen gibt es nicht mehr. Was ist das Erfolgsrezept Ihrer Messe?
Alexander Petrusch: Die FMB ist kompakt, effizient und praxisnah. Wir bieten keine anonyme Großveranstaltung, sondern eine Plattform, auf der sich Entscheidungsträger direkt begegnen. Die Mischung aus regionaler Verwurzelung und internationaler Ausrichtung schafft eine hohe Relevanz für Aussteller und Besucher. Außerdem hören wir sehr genau zu, wenn unsere Partner Feedback geben, und entwickeln die Messe kontinuierlich weiter. Diese Nähe zum Markt ist unser Schlüssel zum Erfolg.
Technologieorientierte Startups zählen zu den Innovationstreibern in vielen Branchen. Welche Bedeutung haben diese Unternehmen als Aussteller auf Ihrer Messe?
Alexander Petrusch: Startups bringen frische Ideen und neue Technologien in den Maschinenbau. Für uns sind sie eine wertvolle Ergänzung, weil sie mit ihrer Innovationskraft Impulse geben und die etablierten Unternehmen inspirieren. Deshalb bieten wir jungen Unternehmen gezielt Möglichkeiten, sich auf der FMB zu präsentieren, Kontakte zu knüpfen und Partnerschaften zu entwickeln. Dieser Austausch zwischen Tradition und Innovation ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Messekonzepts.
Ein Blick auf die Aussteller: Die Messe hat sich in den vergangenen Jahren internationaler positioniert. Wie groß ist der Anteil der Unternehmen aus unserer Region (Westfalen), Deutschland und international? Welche Branchen innerhalb des Maschinenbaus sind am stärksten vertreten? Sind noch Aussteller der ersten Stunde dabei?
Alexander Petrusch: Rund 50 Prozent unserer Aussteller kommen aus der Region und unterstreichen damit die starke industrielle Basis von Ostwestfalen-Lippe. Etwa 40 Prozent stammen aus dem übrigen Bundesgebiet, die übrigen zehn Prozent aus dem internationalen Umfeld. Besonders stark vertreten sind die Bereiche Automatisierungstechnik, Antriebstechnik, Zulieferindustrie und natürlich der Sondermaschinenbau. Und ja, wir haben auch heute noch Aussteller dabei, die von der allerersten FMB an dabei sind. Diese langjährigen Partnerschaften sind für uns ein besonderer Vertrauensbeweis.
Branchenexperten beschreiben die Stimmung in der Maschinenbaubranche unverändert als angespannt. Was kann eine Messe wie die FMB vor diesem Hintergrund den Unternehmen bieten?
Alexander Petrusch: Gerade in schwierigen Zeiten ist eine Messe wie die FMB ein wichtiger Ankerpunkt. Sie bringt Menschen zusammen, schafft Raum für neue Kontakte und ermöglicht den direkten Austausch über Lösungen. Viele Unternehmen berichten uns, dass sie auf der FMB konkrete Projekte und Partnerschaften anstoßen konnten. Unser Ziel ist es, nicht nur eine Plattform für Produkte zu bieten, sondern auch für Mut, Inspiration und Zukunftsperspektiven.