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WAS BESCHÄFTIGT SIE?

„Es geht um die kluge Gestaltung digitaler Transformation“

Die REGIONALE 2025 in Südwestfalen befindet sich auf der Zielgeraden. Welche Themen und Projekte beim Strukturförderprogramm des Landes NRW im Mittelpunkt stehen, erklärt Dr. Stephanie Arens, Leitung Regionale Entwicklung (REGIONALE 2025 / Smart Cities) bei der Südwestfalen Agentur GmbH.

Frau Dr. Arens, Mitte des Jahres präsentieren Sie Ihre Projektideen, die in den letzten Jahren im Rahmen der REGIONALE 2025 entstanden sind. Unter welchem Motto findet die REGIONALE statt? 
Dr. Stephanie Arens: Wir steuern auf das Präsentationsjahr der REGIONALE 2025 zu. Es läuft von Mitte 2025 bis Mitte 2026. In dieser Zeit stehen die Projekte noch stärker im Fokus als zuvor. Die Region zeigt in zahlreichen Veranstaltungen und Formaten, welche Lösungen sie in der REGIONALE 2025, aber auch im Bundesmodellvorhaben „Smart Cities: 5 für Südwestfalen“ entwickelt hat und realisiert.
Übergreifender Ansatz aller Projekte ist die Südwestfalen-DNA. DNA steht für Digital-Nachhaltig-Authentisch und umschreibt die kluge Gestaltung digitaler Transformation für eine ressourcenschonende und zukunftsfeste Entwicklung Südwestfalens, die zu den Herausforderungen und den (jungen) Menschen der Region passt. Diese DNA ist verbindendes Element aller REGIONALE-Projekte in Südwestfalen und zeigt, dass Südwestfalen starke Wurzeln und klare Visionen hat.

Welche Themen stehen im Mittelpunkt der Projekte und wie viele befinden sich bereits in der Umsetzung?
Dr. Stephanie Arens: Derzeit haben 35 Projekte eine Förderung oder Förderperspektive sicher. Die REGIONALE läuft aber auch im Präsentationsjahr weiter. Unser Ziel ist, dass es bis zum Ende der REGIONALE mindestens 50 Projekte werden. So unterschiedlich die Ansätze der Projektverantwortlichen, so sehr schärft sich ein gemeinsames Profil. Die Projekte der REGIONALE 2025 denken Ortsmitten neu und anders und treiben nachhaltiges (Um)Bauen voran. Sie machen Menschen mobiler, Natur neu erlebbar und schaffen neue Orte für Kultur und Begegnung. Sie stärken Kompetenzen rund um digitales Wissen, nützen den Unternehmen und vernetzen den regionalen Datenraum.

Wer sind die Ideengeber und Akteure? 
Dr. Stephanie Arens: Alle Projekte sind aus der Region heraus entstanden. Das Akteursfeld ist breit gefächert. In Südwestfalen engagieren sich die Kreise, Kommunen, Hochschulen, Kammern, Verbände und Organisationen, Unternehmen, die Naturparke und Tourismusverbände, aber auch Vereine, Dorfgemeinschaften und zahlreiche weitere Akteure aus den Bereichen Kultur, Bildung, Mobilität und Wirtschaft. Das Besondere ist, dass sie oft in den unterschiedlichsten Konstellationen zusammenarbeiten und zusehends regionaler denken und handeln.

Gibt es Projekte, die besonders herausragend sind? 
Dr. Stephanie Arens: Wir sehen alle Projekte als wichtige Puzzlesteine für eine resiliente Weiterentwicklung der Region. Die REGIONALE kommt ursprünglich aus der Städtebauförderung. Deshalb gibt es dort viele spannende Projekte. Die neuen Quartiere rund um multifunktionale Rathäuser in Olpe und Lippstadt etwa oder auch der ganzheitliche Ansatz in Iserlohn, die ihrer Innenstadt ein komplettes neues „Gesicht“ geben. Dass Freudenberg seine historische Altstadt weitgehend autofrei umgestalten möchte, ist bemerkenswert für eine kleine Kommune im ländlichen Raum. Zudem haben sich viele Akteure der Holz- und Forstwirtschaft zusammengetan, um Südwestfalen zur Modellregion für kreislaufgerechtes Bauen mit Holz zu profilieren. In Siegen entstehen zudem der Next Energy Campus als Impulsgeber für die Wirtschaft in Südwestfalen: ein Forschungs- und Anwendungszentrum für die dezentrale Produktion, Speicherung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff. Es sind aber weitere vielversprechende Projekte unterwegs.

Was versprechen Sie sich von der REGIONALE und wer profitiert konkret von den Projekten und Maßnahmen? 
Dr. Stephanie Arens: Über die REGIONALE 2025 entstehen neue Impulse und beispielhafte Lösungen, wie wir zukünftig leben, wohnen und arbeiten können und wollen. Dabei haben die vergangenen Jahre – Corona-Pandemie, Klimawandel, die Schnelligkeit der digitalen Transformation, schwindende finanzielle und personelle Ressourcen – nochmals deutlich gemacht, dass wir die großen Herausforderungen nur gemeinsam, kooperativ und arbeitsteilig bewältigen können. Die REGIONALE ist dafür ein guter Katalysator.
In erster Linie profitieren die Menschen der Region, weil die Projekte ihr unmittelbares Lebensumfeld betreffen, neue Bildungs-, Natur- oder Kulturangebote entstehen. Einige Projekte zielen gezielt auf die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden ab durch die Unterstützung beim Einsatz zukunftsweisender Technologien wie Blockchain, Wasserstoff oder Künstliche Intelligenz.

Wie geht es nach Beendigung der REGIONALE weiter? 
Dr. Stephanie Arens: Die REGIONALE wie auch das Smart-City-Modellvorhaben sind konkrete Anlässe für Projektentwicklungen in Südwestfalen. Die Kooperation und das gemeinsame Arbeiten an Themen gehen aber auch darüber hinaus weiter. Die Weichen dafür werden in den kommenden Monaten gestellt. In den Themen resilienter Stadt- und Raumentwicklung und der Nutzung von Verkehrs-, Klima- und Planungsdaten etwa wollen wir den Weg fortsetzen, den wir in der REGIONALE und im Smart-City-Modellvorhaben eingeschlagen haben. Dort entstehen in fünf Pionierkommunen Lösungen, die über uns in der Südwestfalen Agentur als Schnittstelle mit inzwischen 22 interessierten Kommunen geteilt werden. Abgucken ist ausdrücklich erlaubt! Wir streben eine Verstetigung dieses Lösungs- und Wissenstransfers in einem „Smart Region Hub“ an.

Stichwort Vorbildwirkung: Was können andere Regionen von Südwestfalen lernen? 
Dr. Stephanie Arens: In erster Linie gelebte Zusammenarbeit. Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass Kooperation und Arbeitsteilung elementar sind für die Zukunftsfähigkeit von Regionen. Dafür steht Südwestfalen.

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