Mit der Entwicklung des „Next Learning Hub“ ist in OWL eine Plattform an den Start gegangen, die Angebot und Nachfrage in der beruflichen Weiterbildung zusammenbringt. Melitta hat die Chancen dieses neuen Formats erkannt und bietet unter der Marke „Comorrow by Melitta Group“ Workshops zum Thema Innovation auf der Plattform an.
Innovationen sind fester Bestandteil des Mindener Unternehmens – das hat sich bereits 1908 gezeigt, als Melitta Bentz zusammen mit ihrem Ehemann das Unternehmen gründete. Damals benutzte zwar niemand diesen Begriff, wenn es um herausragende Erfindungen ging. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts verfügte diese fortschrittliche Frau über das nötige Mindset, um eine Methode für das Brühen von Kaffee ohne Kaffeesatz zu finden. Die zweckentfremdeten Löschblätter ihres achtjährigen Sohnes legte sie auf den durchlöcherten Boden einer Konservendose. Später entwickelte sie die noch heute gebräuchliche Form der Kaffeefilter sowie die typischen trichterförmígen Filterhalter.
Aus dieser Idee und ihrer erfolgreichen Industrialisierung ist eine familiengeführte Unternehmensgruppe mit heute fast 6.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von knapp 2,3 Milliarden Euro entstanden. Kaffeefilter und Kaffee sind immer noch ein wichtiger Geschäftsbereich. Zugleich aber schaut sich das Unternehmen systematisch nach neuen Geschäftsfeldern um und arbeitet daran, das Mindset weiterzuentwickeln, um erstens Innovationen aufzuspüren bzw. zu kreieren und sie zum Markterfolg zu führen.
Diese Aufgaben übernimmt das sogenannte „Corporate Innovation Team“, das schon vor acht Jahren in der Mindener Zentrale gegründet wurde, in Zusammenarbeit mit dem in Berlin ansässigen Inkubator 10X Innovation. Dort wurden schon neue und jetzt marktreife Produkte entwickelt – zum Beispiel die pflanzlichen Snacks der Marke „Karl Karlo“, die natürlichen „LIV“-Nahrungsergänzungen und die ERA-Linie mit fünf ganz besonderen Filterkaffees.
Da Innovationen mit neuen Ideen in den Köpfen der Mitarbeitenden beginnen, gehört es zur Innovationskultur eben dort – in den Köpfen, im Denken, in den Teams und in der Kultur – die Bereitschaft dafür zu schaffen.
Deshalb hat das Corporate Innovation Team ein Inhouse-Weiterbildungsprogramm entwickelt, zu dem u.a. verschiedene Workshop-Formate zu den Themen Design Thinking, Testing/Konsumententests und Business Model Innovation gehören. Diese Weiterbildungsveranstaltungen werden inzwischen nicht nur inhouse, sondern einem breiten Fachpublikum angeboten – im Rahmen der Initiative Weiterbildung 4.OWL über die Online-Plattform „Next Learning Hub“, sagt Johanna Ober-Sundermeyer, Head of Corporate Innovation: „Innovationsfähigkeit und Kreativität kann man lernen, zum Beispiel mit den Methoden des Design Thinking. Das zeigen wir mit unseren Trainings und Workshops, und das bestätigen uns die Teilnehmenden.“
Dieses Kursangebot komme im weltweiten Melitta-Verbund gut an und es ziehe Kreise, so Ober-Sundermeyer: „Wir haben immer wieder Anfragen von Hochschulen, aber auch von anderen Mittelständlern, unser Innovationsmanagement und unsere Weiterbindungsangebote vorzustellen. Das tun wir gern, und die positiven Reaktionen haben uns auf die Idee gebracht, die Workshops auch für Externe, d. h. auf dem freien Markt der beruflichen Weiterbildung anzubieten. Das erfolgt nun unter der Marke Comorrow by Melitta Group.“
Auf der Suche nach der geeigneten Plattform wurde das Corporate Innovation Team schnell fündig. Das gerade von der OstWestfalenLippe GmbH entwickelte Weiterbildungsangebot „Next Learning Hub“, das in Kooperation mit namhaften Partnern entstanden ist, überzeugte die Mindener. Neben dem Fraunhofer IEM waren die Universität Paderborn, Avendoo/ Magh und Boppert als Anbieter des digitalen Learning Management Systems sowie Phoenix Contact und die UNITY AG an dem Projekt beteiligt.
„Eine gut aufgestellte berufliche Weiterbildung ist ein ganz zentraler Erfolgsfaktor für die Industrie und damit auch für OWL. Im Rahmen einer umfassenden Studie zum Weiterbildungs-Ökosystem hier in der Region haben wir unter anderem festgestellt, dass es an einer technisch innovativen und niedrigschwellig nutzbaren Plattform fehlt, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Das war die Initialzündung für den Next Learning Hub, auf dem Anbieter ihre Schulungen, Seminare, Workshops und Trainings anbieten können. Dazu gehören auch der Next Learning Creator und das Next Learning Finder Tool zur didaktischen Unterstützung und Bedarfserfassung beim Konzipieren und Finden hochwertiger und passgenauer Lernangebote“, beschreibt Florian Dück, Projektmanager Berufliche Bildung der OstWestfalenLippe GmbH, die Motivation.
„Das war ein gutes „Match“. Das Hochladen der Angebote ist einfach, die Nutzeroberfläche lässt sich intuitiv bedienen. Mit unseren Kursen wenden wir uns sowohl an `Neulinge´ als auch an Teilnehmende, die sich schon mit dem Thema Innovationsmentalität beschäftigt haben. Im Fokus stehen jeweils Methodentrainings. Nun sind wir gespannt, wie sich die Nachfrage entwickelt“, so Johanna Ober-Sundermeyer. Bei Bedarf, so die Innovations-Spezialistin, können die Workshops auch an die individuellen Anforderungen des jeweiligen Teilnehmerkreises angepasst werden.
