Rekordstände beim Deutschen Aktienindex zum Jahresstart 2025, dazu eine Erholung des bundesdeutschen Immobilienmarkts und die Hoffnung auf mehr politische Klarheit. Es gibt einige Indizien, an denen sich Optimisten derzeit erfreuen. Wären da nicht gravierende Risiken wie das verschlechterte internationale politische Klima, die steigenden Spannungen sowie die Rückkehr zu Handels- und Zollkonflikten.
Anleger sind auf der Suche nach „sicheren Häfen“
In solch bewegten Zeiten entdecken mehr und mehr Anleger die Vorzüge von „sicheren Häfen“. Gold ist dafür ein gutes Beispiel: Seit Jahren geht die Tendenz nach oben. Aber auch andere Sachinvestments entwickeln sich sehr positiv – und das bereits seit Jahren. Dazu gehören vor allem hochwertige Farbedelsteine in Investment-Qualität – allen voran die „Big Three“: Rubin, Saphir und Smaragd.
„Die weltweite Nachfrage nach hochwertigen Farbedelsteinen steigt in den letzten Jahren kontinuierlich an, vor allem in Asien. Das liegt in erster Linie daran, dass in Ländern wie China und Indien die Mittelschichtin den letzten zehn Jahren rasant gewachsen ist und hochwertiger Schmuck hier traditionell eine viel höhere Akzeptanz als Wertanlage genießt als in Europa. Durch den bei der Versteigerung des Rubins Estrela de Fura erzielten Weltrekord im Juni 2023 wurde die Nachfrage nochmal angetrieben und da die Vorkommen so extrem niedrig sind, hat dies zu enormen Preissprüngen geführt. Dass sich die Preise für Rubine in Investment-Qualität auch 2024 gehalten haben und im zweiten Halbjahr gestiegen sind, ist nicht wirklich überraschend“, sagt Chris Pampel. Er ist führender Experte für Edelstein-Investments in Deutschland und Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors.
Besonders Rubine, Saphire und Smaragde stehen bei Chris Pampel ganz oben auf der „Watchlist“. Der Experte: „Die Big Three der Farbedelsteine in Investmentqualität sind weltweit begehrt, kommen extrem selten vor und steigen im Zehn-Jahres-Schnitt immer zwischen vier bis sieben Prozent pro Jahr im Wert. Damit sind sie perfekt geeignet, um größere Vermögen vor Inflation zu schützen.
Darüber hinaus schätzen viele Anleger die Möglichkeit, in ihnen große Vermögenswerte auf engstem Raum zu konzentrieren, wodurch sie in jeder Lebenslage mobil bleiben und das sie sich bequem auf Dritte oder in die nächste Generation übertragen lassen.
Ein weiterer Aspekt, der allerdings nie im Vordergrund stehen sollte, ist die Möglichkeit langfristig von sehr hohen Wertsteigerungen zu profitieren, wenn in einem begehrten Abbaugebiet keine Top-Qualitäten mehr gefunden werden. Wir nennen das den sogenannten Zukunftsbonus, der aber wie gesagt nie der ausschlaggebende Faktor sein sollte. Primär sollte es immer um Vermögensschutz gehen und hier punkten Edelsteine in den Anlageportfolios vermögender Familien und Adelshäuser schon seit Jahrhunderten.
Der Smaragd steht 2025 aktuell im Fokus von Chris Pampel. Bei diesem Farbedelstein gab es 2024 bemerkenswerte Marktentwicklungen, deren Auswirkungen sich zunächst bei höheren Einkaufspreisen gezeigt haben. So wurden beispielsweise auf einer Auktion von Smaragden in Top-Qualität deutlich höhere Preise erzielt, als in den Wertgutachten vorab ermittelt wurden. Zugleich geht das Angebot an neuen Steinen zurück: Im afrikanischen Sambia, einem der wichtigsten Herkunftsländer von Smaragden, kommen die natürlichen Vorhaben an ihre Grenzen und es werden immer weniger Smaragde in Top-Qualität gefunden.

Chris Pampel: „Das wirkte sich zunächst nur auf die Einkaufspreise aus, aber wir gehen davon aus, dass auch die Preise im Einzelhandel in den nächsten Monaten nachziehen werden. Das hier eine gewisse Zeitspanne dazwischen liegt, ist vollkommen normal.“ Mit anderen Worten: Wer jetzt zugreift, kauft noch vor dem weiteren Preisaufschwung ein.
Marktausblick 2025: Für hochwertige Farbedelsteine zeigt der Kurs nach oben
Die Entwicklung der Farbedelsteine geht nach Meinung vieler Beobachter erst los. Der Hauptgrund dafür ist, dass ein wachsendes Interesse und damit eine steigende Nachfrage auf ein vergleichbar überschaubares Angebot stoßen. Top-Farbedelsteine in Investment-Qualität sind ein rares und begehrtes Gut – getreu den marktwirtschaftlichen Gesetzen führt das über kurz und lang zu steigenden Preisen.
Chris Pampel: „Wir gehen davon aus, dass wir uns am Anfang einer Dekade stark steigender Preise bei Farbedelsteinen in Investment-Qualität befinden. Die Vorkommen gehen immer weiter zurück, während die weltweite Nachfrage zunimmt. Das gilt vor allem für die Big Three der Farbedelsteine, also Rubin, Saphir und Smaragd“
Farbedelsteine heben sich primär durch ihre Seltenheit von anderen schmuckvollen Objekten ab. Während weltweit jährlich rund zehn Tonnen Diamanten allein für die Schmuckindustrie gefördert werden, liegt die gesamte Ausbeute an Rubinen, Saphiren und Smaragden in Edelsteinqualität bei nur 600 Kilogramm. Allerdings sind hiervon gerade einmal 2 bis maximal 3 Prozent von so herausragender Qualität, dass sie als Wertanlage geeignet sind. Denn als Wertanlage kommen ausschließlich Farbedelsteine in Frage, die bestimmten Mindestgrößen, bzw. Mindestgewichten entsprechen und ohne künstliche Behandlung, also nur durch Schliff und Politur, Top-Wert bei Farbe, Reinheit und Schliff erreichen.“
Chris Pampel: „Für Anleger spielen Farbe, Reinheit und Schliff, aber vor allem auch die Größe eine sehr wichtige Rolle. Rubine sollten mindestens 1 Karat, Saphire 2 Karat und Smaragde 1,5 Karat wiegen, um als Anlageobjekt zu gelten. Die Einstiegspreise beginnen bei Saphir und Smaragd bei etwa 12.000 und für Rubine bei 18.000 Euro pro Exemplar.“
Langfristiges, kein kurzfristiges Spekulationsobjekt
Bei einer Investition in Farbedelsteine geht schon seit Jahrhunderten immer in erster Linie um Sicherheit und Stabilität. Chris Pampel: „Meine eigene Großmutter hat vier politische Systeme und sechs Währungsreformen erlebt und wurde zwei Mal in ihrem Leben enteignet. Das Einzige, was diese Zeiten überdauert hat, war ihr Schmuck, vor allem ein Rubin, den sie in den Siebzigerjahren erworben hat und der innerhalb unserer Familie von Generation zu Generation als Familienschatz weitergegeben wird.“