Kolumne: Tristan Niewöhner

Team-Dynamik in Startups

Wenn man an Startups und ihre wichtigen Erfolgsfaktoren denkt, dann kommen einem häufig harte und gut messbare Faktoren in den Sinn, wie Geschäftsmodelle, Finanzen oder Investments. Diese Aspekte sind selbstverständlich wichtig und dürfen keinesfalls vernachlässigt werden, allerdings gibt es noch einen sehr wichtigen Faktor, der kaum oder nur sehr schwer greifbar ist, obwohl er einen extrem starken Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens haben kann, nämlich das Team!

Insbesondere in der Anfangsphase, wenn das Team noch sehr klein ist und im Regelfall nur aus den gründenden Personen selbst besteht, ist dies sogar der wichtigste Faktor. Dabei geht es beim Team nicht nur um die Qualifikation und Eignung der Einzelpersonen, sondern auch um die Dynamik als Team. Auch erfahrene Investoren halten sich häufig an die Faustregel, dass ein gutes Team eine schlechte Idee zum Erfolg führen kann, umgekehrt dies jedoch nicht möglich ist.

Bei der Team-Dynamik spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum einen ist es enorm wichtig, dass alle auf das gleiche Ziel hinarbeiten und „an einem Strang ziehen“. Wenn bei einem Gründungsmitglied egoistische Motive überwiegen, die eventuell sogar konträr zum Gesamtziel sind, wird es sehr schwer, erfolgreich zu sein. In der Gründungsphase sind Ressourcen extrem knapp, alle vorhandenen zeitlichen Ressourcen müssen gebündelt auf ein Ziel gerichtet werden.

Problematisch können auch persönliche Prioritäten sein.Wenn die beteiligten Personen eine unterschiedliche Einstellung zur Work-Life-Balance haben, kann dies auch zu Konflikten führen. Gerade in der Anfangsphase der Gründung, aber auch darüber hinaus, muss man zumindest phasenweise bereit sein, große Opfer zu bringen und mehr zu arbeiten, als dies in einem Angestelltenverhältnis nötig wäre. Wenn dann jemand nächtelang arbeitet und jemand anderes sich immer Freizeit gönnt, kann dies auch die Team-Dynamik stören.

Interessanterweise treten Konflikte nicht nur in der entbehrungsreichen Gründungsphase auf, sondern können auch in Zeiten des wirtschaftlichen Erfolgs entstehen. Wenn es darum geht, den Gewinn zu verteilen oder das Unternehmen insgesamt für einen hohen Betrag zu veräußern, dann können Unstimmigkeiten auch durch unterschiedliche Ansichten entstehen.

Grundsätzlich bergen alle Phasen einer Gründung die Gefahr für Differenzen innerhalb des Gründungsteams. Ein Team sollte von vornherein so aufgestellt sein, dass diese möglichst nicht entstehen. Sollte es doch Konflikte geben, sollte man in der Lage sein, diese vernünftig zu lösen.

Gemeinsam ist man stärker – Start up now! Bis zum nächsten Mal.

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