In unserer neuen Serie stellen sich Startups aus der garage33, dem Gründungszentrum der Universität Paderborn vor, die mit ihren innovativen Ideen nicht nur nach wirtschaftlichem Erfolg streben, sondern auch einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt ausüben wollen.
Millionen von Menschen steigen jeden Tag ins Auto, in den Bus oder den Zug, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, wobei jeder dieser Wege seinen eigenen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Im beruflichen Umfeld versuchen Arbeitgeber bereits Angebote zu schaffen, um klimaschonendes Pendeln zu fördern. Das JobRad oder ein JobTicket bieten die ersten Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit und weniger Emissionen. Doch stellen die durch Berufspendler verursachten klimaschädlichen Ausstöße nach wie vor eine große Herausforderung dar. Wie können Unternehmen dazu beitragen, die Verkehrswende aktiv zu unterstützen?
Tobias und ich haben eine Lösung gefunden, wie klimaschonende Mobilität belohnt werden kann. Mit unserer App lynes können Nutzerinnen und Nutzer ihre gesamte Mobilität automatisch erfassen lassen. Dabei erhalten sie Informationen über den Emissionsausstoß aller zurückgelegten Distanzen. Für jede Form der klimaschonenden Fortbewegung, also für alle Wege, die zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurückgelegt werden, werden Punkte gutgeschrieben, die in der App in Rabatte und Vergünstigungen einlösbar sind. Für Strecken, die mit weniger klimafreundlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, „droht“ keine Strafe. Man erhält jedoch die Information, wie viel CO2 dadurcham Tag ausgestoßen worden ist. Dieses Konzept haben wir für Unternehmen noch erweitert, indem klimaschonendes Pendeln mithilfe unserer App durch Wettbewerbe und interne Anreize attraktiver gestaltet wird. Mit der „Klima Challenge“ können Mitarbeitende für das Thema sensibilisiert werden, so dass sie im besten Falle den eigenen Weg zur Arbeit überdenken und öfter auf klimaschonende Mobilität umsteigen. Unser Ziel ist es, eine Möglichkeit zu schaffen, Emissionen spielerisch zu reduzieren und Unternehmen darin zu unterstützen, die Mobilität der Belegschaft klimaschonender zu gestalten.
Gemeinsam mit meinem Bruder Tobias habe ich lynes 2021 gegründet. Die erste Idee zu unserer App entstand aber bereits im Jahr 2019 bei einem studentischen Projekt zum Thema „Smart Mobility”. Tobias studierte zuvor Wirtschaftsinformatik dual an der FHDW in Bielefeld und ist bei uns verantwortlich für alle Themen, die das Produkt und die Weiterentwicklung betreffen. Ich selbst habe Fahrzeugtechnik an der TH Köln studiert und kümmere mich um den Vertrieb und die Entwicklung von neuen Partnerschaften für lynes. Auf unserem Weg in die Unternehmensgründung haben wir von Anfang an das Coaching in der garage33 in Paderborn wahrgenommen. Wir schätzen es sehr, bei allen Fragen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zu haben, die uns weiterhelfen können. Außerdem haben wir so die Möglichkeit, das große Netzwerk des Exzellenz Start-up Center OWL zu nutzen. Wir sind gern bei verschiedenen Events vor Ort, knüpfen neue Kontakte und stellen unsere Idee einem breiten Publikum vor. Die meisten Zuschauenden hatten wir vergangenes Jahr, als wir in „Die Höhle der Löwen“ auftreten durften. In der TV-Show konnten wir uns einen Deal von Investor Nils Glagau sichern, das war einer der entscheidendsten Meilensteine in unserer Gründungsgeschichte. Seitdem ist viel geschehen und auch in diesem Jahr werden wir uns weiter entwickeln.
Mit unserer App lynes konnten wir bisher einige Pilotkunden begeistern, die unser Produkt auf verschiedenste Weise nutzen. Die Stadt Detmold rief einen stadtweiten Wettbewerb aus, um die Schule zu identifizieren, die die meisten klimaschonenden Kilometer sammelt und Emissionen einspart. Die Firma Orthomol nutzt unsere Klima Challenge und möchte Mitarbeitende dazu ermutigen, auf eine nachhaltigere Weise zur Arbeit zu pendeln. Auch die deutschlandweit tätige Bäckereikette Ditsch verwendet die App als Marketingkanal und belohnt Kundinnen und Kunden mit Rabatten für ihre klimaschonende Mobilität. Wir planen noch viele weitere Angebote, um mit unserer App einen Impact leisten zu können. Unser nächstes Ziel ist der Zuschauersport. Im Profifußball lässt sich beispielsweise der größte Teil der Gesamtemissionen pro Jahr auf die Fananreise zurückzuführen. Hier können wir mit unserem System helfen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die klimaschonende Anfahrt zum Spiel attraktiver zu gestalten und zu belohnen.
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„Die lynes-App kann den persönlichen Beitrag zum Klimaschutz sichtbar machen und durch direktes Feedback zu klimaschonendem Verhalten im Alltag motivieren. Ein Startup, dass einen Impact leistet und gleichzeitig zu Impact anregt.“
Prof. Dr. Sebastian Vogt, Geschäftsführer TecUP / garage33