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Kolumne: Tristan Niewöhner

Gründen – Ein Wechselbad der Gefühle

Wenn es um Startups und Gründungen geht, beschäftigen wir uns sehr häufig mit knallharten Zahlen und Fakten: Umsatz, Profit, Geschäftsmodelle, usw. Darüber hinaus hat eine Unternehmensgründung auch eine weniger quantifizierbare, sondern eher emotionale Komponente. Viele Gründerinnen und Gründer erleben häufig eine emotionale Achterbahnfahrt.

Zu Beginn ist man häufig euphorisch. Nachdem man eine Geschäftsidee hatte und sich dazu durchgerungen hat, sie wirklich in die Tat umzusetzen, überwiegt häufig die Begeisterung. Man ist motiviert und beginnt voller Elan mit der Arbeit. Diese Grundstimmung ist auch wichtig, da sie einen antreibt und einem hilft, andere von sich und seinem Produkt zu überzeugen.

Früher oder später begegnen einem erste Herausforderungen und Widerstände. Man realisiert, dass die Welt nicht auf einen gewartet hat. Es gilt, viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Je nachdem, wie innovativ und neuartig ein Produkt ist, braucht es viel Ausdauer und Geduld dabei. Teilweise gibt es auch überhaupt kein Feedback. Diese Durststrecke kann unterschiedlich lang sein, aber in jedem Fall muss man eine gewisse Zeit durchhalten.

Im Idealfall kommt dann der Durchbruch. Das Unternehmen hat steigende Umsätze und setzt sich allmählich durch. Unter Umständen kann sich dieser Erfolg auch sehr plötzlich anfühlen. Man ist glücklich und teilweise verfällt man dadurch der Illusion, dass es ewig so weitergeht.

Doch viele Gründungsgeschichten verlaufen nicht nur geradlinig nach oben, sondern eher zickzackförmig. Viele berühmte Gründerinnen und Gründer mussten auch Krisen durchleben. Durch äußere Krisen oder auch durch eigene Fehler kann ein Unternehmen in Schieflage kommen. Dies kann angsteinflößend sein und man verliert den Glauben an das, was man tut.

Neben all den Zahlen und Fakten, die man im Blick und im Griff haben sollte, ist die emotionale Komponente beim Gründen von enormer Wichtigkeit. Auch wenn es mal gut läuft, darf man sich nicht darauf verlassen, dass es ewig so weitergeht. In unserer äußerst schnelllebigen Zeit kann Erfolg von kurzer Dauer sein. Ebenso sind Krisen in der Regel nicht endgültig. Auch wenn man deprimiert und ängstlich ist, darf man nicht in eine Schockstarre verfallen, sondern muss mit klarem Verstand konsequent weitermachen.

Ich persönlich halte die emotionale Stabilität für eine der wichtigsten Eigenschaften von Gründerinnen und Gründern. Ein gesundes Umfeld, wie Familie und Freunde, können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten.

Höhen und Tiefen gehören dazu – Start up now! Bis zum nächsten Mal.

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