Vier-Tage-Woche bei HAVERKAMP

„Das Interesse an unserem Unternehmen ist gestiegen“

Das Unternehmen HAVERKAMP, führender Hersteller innovativer Folientechnologie und Sicherheitslösungen, hat im Juli 2023 die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohn eingeführt. Auch nach der mittlerweile abgeschlossenen Testphase halten die Münsteraner weiter an diesem Arbeitszeitmodell fest. Wo die Gründe liegen, erklärt Kathrin Entrup, Unternehmenskommunikation. 

Frau Entrup, Sie haben die Viertage-Woche nun fest im Unternehmen etabliert. Wer hat entschieden, dauerhaft an dieser Regelung festzuhalten?
Kathrin Entrup: Nach einer einjährigen Testphase, in der wir umfassend evaluiert haben, wie sich die Viertage-Woche auf die Produktivität, Zufriedenheit und Gesundheit der Belegschaft auswirkt, durften unsere Mitarbeitenden darüber abstimmen. Die deutliche Mehrheit sprach sich für die Beibehaltung des Modells aus. So wurde entschieden, die Vier-Tage-Woche mit 36 Stunden bei gleichbleibendem Gehalt dauerhaft einzuführen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und wie wirkt sich die verkürzte Wochenarbeitszeit im Unternehmen aus?
Kathrin Entrup: Da sich die Stundenanzahl pro Tag etwas erhöht hat, war es gerade am Anfang für einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Umstellung. Unsere allgemeinen Erfahrungen mit der Vier-Tage-Woche sind aber sehr positiv. Wir haben festgestellt, dass die Krankenstände zurückgegangen sind, was auf die ausgewogenere Balance zwischen Arbeits- und Freizeit zurückzuführen sein könnte. Auch die Produktivität ist stabil geblieben. Insgesamt profitieren alle Beteiligten von dieser Regelung.

Wissen Sie, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die zusätzliche freie Zeit nutzen?
Kathrin Entrup: Das ist tatsächlich sehr unterschiedlich. Viele unserer Mitarbeitenden nutzen den zusätzlichen freien Tag, um sich fortzubilden oder ehrenamtlich tätig zu sein. Andere verbringen mehr Zeit mit der Familie oder nutzen die freie Zeit für sportliche Aktivitäten und Hobbys. Was natürlich nicht fehlen darf, ist auch der Wocheneinkauf oder Haushalt, der an dem zusätzlichen freien Tag erledigt wird.

Wie kommen Ihre Kunden mit der Viertage-Woche zurecht?
Kathrin Entrup: Die Umstellung auf die Vier-Tage-Woche wurde intensiv an unsere Kunden über verschiedene Kanäle herangetragen. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass Service und Reaktionszeiten auf gewohnt hohem Niveau bleiben. Bis jetzt haben die meisten unserer Kunden positiv reagiert und sehen in der Vier-Tage-Woche einen modernen und flexiblen Ansatz. 

Haben Sie feststellen können, dass sich mehr Menschen für Ihr Unternehmen als Arbeitgeber interessieren?
Kathrin Entrup: Ja, das Interesse an unserem Unternehmen ist seit der Einführung der Vier-Tage-Woche gestiegen. Die Möglichkeit einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung wirkt anziehend, besonders auf Fachkräfte, die Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance legen. Wir erhalten mehr Bewerbungen und erleben ein gestiegenes Interesse auf Stellenanzeigen und in sozialen Netzwerken. 

Welche Empfehlungen können Sie an anderen Unternehmen geben, die sich auch mit der Viertage-Woche beschäftigen?
Kathrin Entrup: Wir empfehlen Unternehmen, die Vier-Tage-Woche zunächst in einer Testphase zu erproben und die Erfahrungen mit dem Team offen zu besprechen. Ein transparentes Vorgehen und die Möglichkeit für die Belegschaft, bei der Entscheidung mitzuentscheiden, waren bei uns ausschlaggebend für den Erfolg. Zudem ist es wichtig, Prozesse und Kommunikationsstrukturen so anzupassen, dass die Umstellung nicht zu Lasten der Kundenzufriedenheit geht. Eine gute Vorbereitung und eine offene Feedback-Kultur helfen dabei, Herausforderungen zu meistern und die positiven Effekte der Vier-Tage-Woche voll auszuschöpfen.

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